Interview mit Franco Morbidelli
Franco Morbidellis Rookie-Saison in der Superstock 600 Europameisterschaft hätte nicht besser laufen können: Der Italiener sicherte sich letztes Wochenende beim Finale auf dem Circuito de Jerez den Titel in dieser Klasse. Morbidelli bescherte seinem Team Italia FMI damit den Gesamtsieg, nachdem Riccardo Russo diesen im letzten Jahr knapp verpasst hatte und sich mit dem Vizemeister abgeben musste - hinter Michael van der Mark. Wie sein italienischer Landsmann auch plant Morbidelli nun den Aufstieg in die Supersport WM. Im nächsten Jahr will er mit dem Puccetti Racing Team an den Start gehen und hat am Dienstag bereits den ersten Test mit der Kawasaki ZX-6R auf der andalusischen Piste absolviert. Morbidellis Rennsaison ist derweil noch nicht zu Ende: Derzeit ist er in Japan in Motegi, um dort als Ersatzfahrer im Team Gresini am Moto2 Grand Prix teilzunehmen.
Vor nicht ganz einer Woche hast du in Jerez den STK600 Titel gewonnen und dieses Wochenende bist du in der Moto2-Klasse bereits wieder auf der Piste. Hast du das alles schon verarbeitet? Wie viel Selbstvertrauen weckt der Titel?
„Ich bin so was von Glück, dass ich in Jerez den STK600 Titel gewinnen konnte, es war ein unglaubliches Wochenende. Jetzt bin ich in Japan, um einen verletzten Moto2-Fahrer zu ersetzen und diese Challenge kann ich ohne Druck auf den Schultern annehmen. Es ist nicht mein Motorrad und es gibt nicht viel Zeit, um sich damit anzufreunden. Ich muss in der Zeit, die ich habe, einfach das Beste herausholen."
Wie sehen deine Pläne für nächstes Jahr aus?
„Die Chancen stehen bei 90 Prozent, dass ich nächstes Jahr mit dem Team Puccetti Racing und der Unterstützung des Italienischen Verbandes (FMI) meine Supersport Weltmeisterschafts-Debütsaison fahren kann. Ich kann diese neue Aufgabe gar nicht erwarten. Am Dienstag konnte ich das Motorrad bereits testen und die Rundenzeiten, die ich fuhr, waren ziemlich interessant."
Welche Rolle hat es für dich gespielt, dass dich das Team Italia als Fahrer ausgesucht hat?
„Das Team Italia hat mir eine unglaubliche Chance gegeben, aus welcher ich das Maximum herausgeholt habe. Es ist ein fantastisches Projekt, welches jungen Talenten die Chance bietet, mit einem konkurrenzfähigen Motorrad in einer hart umkämpften Rennserie zu fahren. Das einzige, was zu tun übrig bleibt, ist, die Rennen so gut wie möglich zu fahren - ohne sich über den Rest zu viele Gedanken machen zu müssen. Ich danke allen, die meine Karriere unterstützen: VR/46, die mich wie ein Familienmitglied behandeln und beschützen, dem italienischen Verband, den Sponsoren, dem Team Puccetti und ganz besonders Manuel Puccetti - ein sorgsamer und fürsorglicher Team Manager!"
